12. März 2020

Nestchen

Über Nestchen im Babybett scheiden sich ja die Geister. Für unter Einjährige befürworte ich das auch überhaupt nicht. Erst wenn die Kleinen sich richtig gut aus eigener Kraft bewegen und drehen, sehe ich da ein geringes Risiko, dass sie sich selbst in der Atmung beeinträchtigen können.

Nun gibt es häufig das Problem, dass die Kleinen durch stetiges Armeschlenkern im Schlaf ihre Schnuller nach und nach aus dem Bett befördern. Hier bietet ein Nestchen eine kleine Sperre, damit die Chance besteht, dass die Kinder ihre Schlafgefährten schnell selbst wiederfinden und dann ruhig weiterschlafen.

Schnittmuster:
Selbst ausgemessen anhand des Betts, für das es bestimmt ist; Hinweise habe ich mir aus dem Blogbeitrag von siebenkilopaket geholt (zu finden hier).

Stoff:
Das ältere Geschwisterkind hat seine an einer Stelle kaputte Kinderbettwäsche gespendet.
Für die Füllung habe ich das Innenleben eines aussortierten 40x40 Sofakissens verwendet.

Genäht mit:
Alle Nähte mit normalem Geradstich A, Länge 2,5 auf Medion MD 17329.
Die Bänder aufgrund der geringen Breite mit Stichart B (Nadel rückt dabei nach links), damit mehr Stoff auf dem Transporteur liegt.

Besonderheiten:
Also einfach mal ohne Schnittmuster zu nähen ist irgendwie gar nicht so schön für mich... Ich habe selbst gemessen, wieviel Nestchen an den Kopfseiten benötigt wird. Auch die Höhe war mit 20 cm schnell festgelegt. So weit so gut.

Dann stellte sich aber die Frage, wo man die Bändel anbringt. Dafür habe ich die zugeschnittene Stoffbahn nochmal ans Bett gehalten und gekennzeichnet - gar nicht so leicht mit nur zwei Armen :-D
Mit einem Trickmarker (hier gekauft (AL)) habe ich mir die Stellen markiert, an denen ein Stab die zukünftige Schleife halten könnte. Sofern du dieses Projekt nur in vielen, vielen Etappen nähen kannst, weil die Benähten zwischendurch auch andere Dinge von dir wollen: Bitte denk daran, dass es ein selbstlöschender Trickmarker ist. Verwende bei großer Wahrscheinlichkeit von längeren Pausen einen Bleistift, der ist noch zu sehen, wenn du weitermachen kannst.

Bei den Markierungen für die Bänder habe ich irgendwie überhaupt nicht auf die Symmetrie der zwei Seiten geachtet. Tut der Funktion und auch der Optik eigentlich keinen Abbruch, aber für diejenigen, die einen kleinen Monk in sich tragen, ist das vielleicht ein wichtiger Hinweis ;-) Das Bänder zusammennähen war im Grunde das zeitaufwendigste an dem ganzen Projekt.

Zum Schluss gab es die obligatorische Wendeöffnung, die geschlossen werden musste. Da ich mir zwar den Matratzenstich anhand von Videos schon beigebracht habe (z.B. mit dem YouTube-Video von mommymade - zu finden hier), aber ihn gerne umgehe, wenn ich kann, habe ich die Wendeöffnung mit der Nähmaschine verschlossen. Nun ja, bei dick gefüllten Projekten wie Nestchen, Leseknochen oder Bettschlangen hat der Matratzenstich wohl doch seine Berechtigung. Es hat geklappt, aber kostete Kraft ;-)